Pfade der Sehnsucht by Roberts Nora

Pfade der Sehnsucht by Roberts Nora

Autor:Roberts, Nora
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2014-09-04T16:00:00+00:00


11

Sobald er sich loseisen konnte, fuhr Connor zum Reitstall hin­über. Zu viele Leute, um zu reden, entschied er sofort, doch da Meara sich gerade mit einer Gruppe unterhielt, mit der sie vom Ausritt zurückgekommen war, wusste er zumindest, wo sie war und was sie machte.

Er spürte Boyle in einer Box auf, wo er Caesar trocken rieb.

»Viel los zurzeit«, sagte Boyle. »Wegen der Hochzeit kommen so viele Leute, dass wir es gerade eben schaffen.«

»Bei uns ist es genauso. Gerade laufen unsere letzten beiden Touren für heute.«

»Wir haben auch noch zwei Gruppen draußen, aber Meara müsste jeden Moment zurück sein.«

»Sie ist schon da.« Gedankenverloren streichelte Connor den großen Wallach, während Boyle ihn striegelte. »Kannst du sie entbehren, oder brauchst du sie heute länger?«

»Die Abendfütterung steht noch an, und Iona gibt im großen Reitstall eine Reitstunde.«

»Also bleibt sie hier in der Nähe? Dann fahre ich schnell zurück und mache drüben alles fertig für heute. Ist Fin bei Iona?«

»Er ist zu Hause, falls du das meinst, und er nimmt sie mit zu euch, wenn sie beide fertig sind.« Connors Ton ließ Boyle den Striegel absetzen. »Irgendwas stimmt nicht. Was ist los?«

»Cabhan. Er ist heute wieder aufgekreuzt, hat Meara auf ­ihrer Tour nachgestellt. Und mir auch ein bisschen. Es ist nichts passiert«, sagte Connor, als Boyle fluchte. »Und er war auch nicht richtig da. Nicht richtig körperlich.«

»War er nun da oder nicht?«, wollte Boyle wissen.

»Er war da, aber mehr als Schatten. Das ist neu, und wir müssen heute Abend darüber reden, wenn wir alle zusammen sind. Mir wäre wohler, wenn du bei Meara wärst, bis ich fertig bin.«

»Ich behalte sie in meiner Nähe.« Boyle holte sein Handy her­aus. »Und ich sorge dafür, dass Fin dasselbe mit Iona tut. Und Branna?«

»Roibeard passt auf alle auf, und Merlin ist bei ihm. Aber mir geht es definitiv besser, wenn wir sechs erst zusammen zu Hause sind.«

Es dauerte fast eine Stunde, bis die Vögel zur Nacht versorgt waren und Connor außerdem den Papierkram erledigt hatte, den Kyra ihm vielsagend auf den Schreibtisch gelegt hatte. Danach nahm er sich noch Zeit, um einen weiteren Schutzzauber um die Falknerei zu legen. Cabhan war bereits einmal im Reitstall aufgetaucht. Er konnte es auch bei den Habichten versuchen.

Als er endlich alles Notwendige getan und alles fest verschlossen hatte, war das Licht des Tages gewichen. Das lag nur daran, dass die Tage wieder kürzer wurden, dachte er, während er einen Augenblick stehen blieb und sich öffnete. Er spürte keine Bedrohung, fühlte sich nicht beobachtet. Er nahm Kontakt zu Roibeard auf, verband sich mit ihm – und sah durch die Augen seines Habichts deutlich die Ställe, den Wald, das Cottage, die friedlich unter ihm lagen. Mick, der seinen gedrungenen Körper in den Transporter zwängte und aus dem Fenster Patty zuwinkte, die sich auf ihr Fahrrad schwang. Fins großes Steinhaus und die Weiden und Koppeln. Iona, die gerade mit Alastar über ein Hindernis flog.

Ein kurzes Gleiten, ein Schweben, getragen vom Wind, und er sah Branna, die in ihrem Küchengarten ein paar Kräuter pflückte. Sie richtete sich auf, schaute zum Himmel, schien ihm direkt in die Augen zu blicken.



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